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THE TUBA THIEVES

Zwischen 2011 und 2013 verschwinden auf mysteriöse Weise Tubas aus Musikschulen in Los Angeles. Der Film begleitet Nyke Prince und Geovanny Marroquin, die fiktionalisierte Versionen ihrer selbst verkörpern, über die Jahre der Überfälle. In ihrem Debütfilm nähert sich Alison O’Daniel den Auswirkungen dieser Ereignisse aus einer unerwarteten Perspektive. Denn um gestohlene Tubas geht es eigentlich nicht, sondern vielmehr darum, was es bedeutet, zuzuhören. Die Geschichten der Protagonist_innen werden mit Reenactments von avantgardistischen Konzerten verschränkt, die „Stille“ zelebrieren – etwa John Cages 1952 uraufgeführtes Werk 4’33”. Den erzählerischen Faden zwischen Zeiten und Orten bildet nicht nur das Verhältnis von Gehörlosigkeit zur Musik, sondern auch ein Gefühl dafür, wie Menschen, Tiere, Pflanzen und die Umwelt durch Klang, Musik, Lärm und die Anwesenheit ihrer vermeintlichen Abwesenheit beeinflusst und verbunden sind. Aus dieser vielschichtig-hybriden Kinematografie entsteht ein warmherziges und ausgelassenes Porträt einer Gruppe an Gehörlosen Protagonist_innen in Los Angeles.

FREE SPACES

FREE SPACES zeichnet ein Bild von vier Metropolen Osteuropas, wie wir es noch nicht gesehen haben. Ina Ivanceanu folgte Künstler_innen und Aktivist_innen, die mit Witz und Kreativität ihr Recht auf die Stadt und auf Meinungsfreiheit behaupten. Ein Kino wird besetzt, ein alter sowjetischer Zirkus reaktiviert, eine düstere U-Bahn-Passage in eine glamouröse Arena verwandelt, ein stillgelegtes Fabriksareal zur kulturellen Agora umfunktioniert. Es werden die Ähnlichkeiten der Verhältnisse in vermeintlich unterschiedlichen Regionen wie Tiflis, Yerevan, Kishinau sichtbar – und sogar in Kiew, wo die Zivilgesellschaft, angeführt von Künstler_innen, auf die Barrikaden stieg. An all diesen Orten geht es um die Rückeroberung des öffentlichen Raums und den Kampf gegen neoliberale Strukturen.

DANS LA TERRIBLE JUNGLE

Im französischen Nord-Pas-de-Calais befindet sich das Institut La Pépinière. Eingebettet in ein großes inspirierendes Waldgrundstück, ist die Pépinière ein Raum in dem sich Jugendliche mit Behinderung mit Tanz, Film, Theater und verschiedenen Arten von Musik auseinandersetzen und mit Poesie, Philosophie und Liebe experimentieren. IN THE MIGHTY JUNGLE dokumentiert eine wundersame und musikalische Reise, eine Offenbarung des inneren Kampfes zwischen Gegensätzen, dem Bedürfnis nach dem Alltäglichen und der Sehnsucht nach dem Außergewöhnlichen.

UNDER THE UNDERGROUND

Eine kleine Welt tut sich auf, ein organisches Sammelsurium an kuriosen Geräten und Instrumenten: die Janka Industries, im Keller eines ehemaligen Wiener Fabrikgebäudes im 7. Bezirk. In den 1980er Jahren ein besetzter Ort, insbesondere zum Arbeiten und Leben, bloß nicht zum Wohnen. UNDER THE UNDERGROUND ruft Erinnerungen an die Anfänge wach, an Ratten, Papageien und andere ehemalige Gäste. Mittlerweile sind Studio und Proberäume gewachsen. Hier proben, recorden und kreieren Musiker_innen wie Schapka, Voodoo Jürgens und die MusikarbeiterInnenkapelle. Ein Musikfilm über analoges Hacking, Tüftelei, die Liebe zur Elektronik und zu den Dingen – die ultimative Undergroundhommage.

MID90S

Los Angeles in den 1990er Jahren: Der 13-jährige Stevie wächst in herausfordernden Familienverhältnissen auf, in einer Zeit, in der Skateboarden sportliche Konventionen sprengt und man mit Mixtapes beeindrucken kann. Durch die Jungs aus dem Skateshop eröffnet sich ihm eine völlig neue Welt. Aber wie spricht man seine Idole an? Und wie erwirbt man ihren Respekt? Gedreht auf 16-mm-Film, mit einem Soundtrack von den Pixies über Morrissey bis zum Wu-Tang-Clan und Originalmusik von Trent Reznor und Atticus Ross, ist Jonah Hill, den man bisher nur vor der Kamera kannte, mit seinem Regiedebüt ein sensibles Jugenddrama gelungen, das durchdrungen ist von popkulturellen Referenzen.