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FREE SPACES

FREE SPACES zeichnet ein Bild von vier Metropolen Osteuropas, wie wir es noch nicht gesehen haben. Ina Ivanceanu folgte Künstler_innen und Aktivist_innen, die mit Witz und Kreativität ihr Recht auf die Stadt und auf Meinungsfreiheit behaupten. Ein Kino wird besetzt, ein alter sowjetischer Zirkus reaktiviert, eine düstere U-Bahn-Passage in eine glamouröse Arena verwandelt, ein stillgelegtes Fabriksareal zur kulturellen Agora umfunktioniert. Es werden die Ähnlichkeiten der Verhältnisse in vermeintlich unterschiedlichen Regionen wie Tiflis, Yerevan, Kishinau sichtbar – und sogar in Kiew, wo die Zivilgesellschaft, angeführt von Künstler_innen, auf die Barrikaden stieg. An all diesen Orten geht es um die Rückeroberung des öffentlichen Raums und den Kampf gegen neoliberale Strukturen.

DANS LA TERRIBLE JUNGLE

Im französischen Nord-Pas-de-Calais befindet sich das Institut La Pépinière. Eingebettet in ein großes inspirierendes Waldgrundstück, ist die Pépinière ein Raum in dem sich Jugendliche mit Behinderung mit Tanz, Film, Theater und verschiedenen Arten von Musik auseinandersetzen und mit Poesie, Philosophie und Liebe experimentieren. IN THE MIGHTY JUNGLE dokumentiert eine wundersame und musikalische Reise, eine Offenbarung des inneren Kampfes zwischen Gegensätzen, dem Bedürfnis nach dem Alltäglichen und der Sehnsucht nach dem Außergewöhnlichen.

UNDER THE UNDERGROUND

Eine kleine Welt tut sich auf, ein organisches Sammelsurium an kuriosen Geräten und Instrumenten: die Janka Industries, im Keller eines ehemaligen Wiener Fabrikgebäudes im 7. Bezirk. In den 1980er Jahren ein besetzter Ort, insbesondere zum Arbeiten und Leben, bloß nicht zum Wohnen. UNDER THE UNDERGROUND ruft Erinnerungen an die Anfänge wach, an Ratten, Papageien und andere ehemalige Gäste. Mittlerweile sind Studio und Proberäume gewachsen. Hier proben, recorden und kreieren Musiker_innen wie Schapka, Voodoo Jürgens und die MusikarbeiterInnenkapelle. Ein Musikfilm über analoges Hacking, Tüftelei, die Liebe zur Elektronik und zu den Dingen – die ultimative Undergroundhommage.

EXIT THROUGH THE GIFT SHOP

Der französische Hobbyfilmer Thierry Guetta ist entschlossen, den Street-Art-Künstler Banksy aufzuspüren – was ihm auch gelingt – und seine Interventionen im öffentlichen Raum zu dokumentieren. Doch er entpuppt sich nicht nur als dilettantischer Regisseur, sondern auch als inkompetenter Cutter. Kurzerhand übernimmt Banksy das Projekt und richtet die Kamera auf Guetta, der sich nun unter dem Pseudonym »Mr. Brainwash« selbst als Künstler versuchen soll. 10 Jahre nach ihrem Entstehen hat die furiose Mischung aus Mockumentary, Kunstbetriebs-Persiflage, Künstlerporträt und Meta-Kunstfilm – in Banksys eigenen Worten »the world’s first street art disaster movie« – nichts an Aktualität eingebüßt.

SIE IST DER ANDERE BLICK

Christiana Perschon hat fünf Künstlerinnen zum Dialog und zur Kollaboration in ihr Atelier geladen, die die zeitgenössische Kunst und das Selbstverständnis von Künstlerinnen in der Gegenwart geprägt haben: Renate Bertlmann, Linda Christanell, Lore Heuermann, Karin Mack und Margot Pilz. Sie erzählen von ihren künstlerischen Anfängen in einer männerdominierten Kunstwelt der 1960er und 1970er Jahre, in der sie sich patriarchalen Gesellschaftsstrukturen entgegengestellt und in ihrem Schaffen hinterfragt haben. Die kluge und unaufdringliche Inszenierung lässt den starken Protagonistinnen allen Raum in dieser inspirierenden Würdigung feministischer Aufbrüche.