Seit Längerem schon hatten Fernanda Pessoa und Chica Barbosa eine Zusammenarbeit geplant, in der sie sich die politische und kollektive Agency des Kinos zunutze machen. 2020 führt die Sehnsucht der beiden Filmemacherinnen, sich auszutauschen, zu einer Reihe von audiovisuellen Essays zwischen São Paulo und Los Angeles. Ein Dialog in Form von Video-Letters, entstanden in kollaborativer und offener Autor_innenschaft, wird zum Ausdruck einer experimentellen feministischen Filmpraxis. Im Drei-Wochen-Takt entsteht ein filmischer Briefwechsel, der auf Intimität und Freund_innenschaft gründet und mit Arbeiten von 16 weiteren inspirierenden Experimentalfilmemacherinnen in Bezug gesetzt wird. Ein Spiel mit Formen und Formaten sowie Einblicken in das, was die Autorinnen bewegt und einander im Leben mitgeteilt werden möchte. VAI E VEM zeichnet eine Momentaufnahme Brasiliens und der USA in politisch turbulenten Zeiten und ist eine sinnliche Annäherung an Kommunikation in stetiger Veränderung, eine formale Manifestation der physischen Nähe zweier Freundinnen, die sich über die Distanzen zwischen den nördlichen und südlichen Amerikas hinwegsetzt.
Credits
Drehbuch: João César Monteiro
Kamera: Mário Barroso
Sound: Jean-Claude Laureux
Schnitt: João Nicolau, Renata Sancho
Intro
Gash’s Revenge Plays
by Charlotte Gash, Charlotta Öberg, Susi Schmid
in Kooperation mit Kunsthalle Wien